Pädagogik

Kindheit muss Kindheit bleiben!

Die Kindheit ist die Zeit der wesentlichsten Entwicklungen. Für ihre körperliche und geistige Entwicklung benötigen Kinder Zeit, Raum, soziale Gruppen, Vorbilder und die Möglichkeit, durch Annahmen und Nachahmen zu lernen. Unser Anspruch ist es, diese entwicklungsbedingten Bedürfnisse und Kompetenzen im pädagogischen Alltag zu berücksichtigen. Diese Bedürfnisse und Kompetenzen sollen im Alltag von Kindern erfahrbar und erlebbar sein.

Kinder, die toben, sind ausgeglichener, kreativer und lernen auch besser. Nicht umsonst heißt es: „Je bewegter ein Kind, desto bewegter ist seine Sprache.“ Der Mensch ist Teil der Natur (Ergänzung durch Waldkindergartenidee), er soll sich als solcher wahrnehmen und ein verantwortungsvolles Verhältnis zu ihr entwickeln.

Unsere Kinder werden auf der Suche nach ihrem Selbst und auf ihrer Entdeckungsreise in die Welt von uns unterstützt. Ihr Selbstwert wird gestärkt, indem sie eigene Fähigkeiten und Kenntnisse erproben, abschätzen, zu nehmen und zu schätzen wissen. Das fördert gezielt die Freude am Lernen!

Kinder selbst sind von Jahr zu Jahr mehr Akteure ihrer Entwicklung und komponieren sich spielerisch aus den Anregungen und Umweltanreizen ihr eigenes „Menü”. Jedes Kind durchläuft seinen eigenen Bildungsweg. Diese Lebens- und Lernpraxis fördert die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen, die die Kinder zu autonomer und solidarischer Lebensführung befähigen.

Pädagogische Umsetzung

Die Kinder sind in festen Stammgruppen aufgeteilt, dadurch erfahren sie Orientierung und Kontinuität. Sie haben feste Bezugspersonen, denen sie vertrauen und sich öffnen, ihre eigenen Räumlichkeiten, in denen sie sich wohlfühlen und klare Strukturen, in denen sie sich bewegen und entfalten können.
Um die Erfahrungsräume und Freiräume der Kinder zu erweitern, haben wir uns für ein teiloffenes Arbeiten entschieden. In der teiloffenen Kindertagesstätte werden durch Aufbau von Vertrauen bewusst die Entscheidungsspielräume der Kinder erweitert und ihnen wird selbstständiges Handeln „zugetraut“ bzw. gefordert und gefördert. Die Kinder haben täglich eine Reihe von Möglichkeiten, um ihren Lern- und Spielinteressen nachzugehen. So gestalten die Kinder ihren Alltag eigenständig mit. Sie bewegen sich in der ganzen Kita, spielen miteinander, nehmen Kontakt auf und entwickeln Freundschaften.
Die Öffnung innerhalb der Einrichtung besteht in vielen verschiedenen gruppenübergreifenden Angeboten und Projekten. Die Kinder haben nach dem täglichen Morgenkreis die Freiheit, ihren Interessen nachzugehen und sich einen Spielort auszuwählen. Im Nachmittagsbereich, während der Stammgruppenzeit, spielen die Kinder in ihrer eigenen Gruppe, um so die Gemeinschaft ihrer Gruppe zu erleben.

Der teiloffene Ansatz bietet so viel Struktur und Grenzen wie nötig und soviel Freiraum wie möglich.

Im teiloffenen Kindergarten sind alle ErzieherInnen mitverantwortlich für die gesamte Einrichtung, es gibt nicht mehr allein „meine“ und „deine“ Gruppe – es gibt nur „unsere“ Kinder. Insgesamt gesehen ist die Zahl der erreichbaren Erwachsenen größer als in traditionellen Einrichtungen, zum einen, weil die Kinder durch das teiloffene Arbeiten mit allen ErzieherInnen in Kontakt kommen und zum anderen durch die wichtige und präsente Rolle der Eltern in der Einrichtung.

Jede Mitarbeiterin kann ihre Stärken in den Vordergrund stellen bzw. aufbauen und diese in der täglichen Arbeit mit den Kindern umsetzen. Durch gezielte Fortbildungen in den Interessenbereichen kommt es zu neuen Bildungsakzenten für die Kita. Da die Bildungsbereiche nicht für sich allein stehen, sondern inhaltlich sehr eng miteinander verknüpft sind, kommt es zu einer breiteren und effektiveren Förderung der Kinder.